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Ausarbeitung zum RocketMiners-Projekt
#15
So, da hier ab und an auch mein Name fällt und hier viele Dinge angesprochen werden, denen ich zustimmen kann, aber auch absolut nicht gut und nachvollziehbar finde, möchte ich meinen Senf dazu geben.
Bevor ich das aber mache, möchte ich nochmals klarstellen, dass ich mich nie als Teil der Rocketminers Community gefühlt habe und meine seltenen Besuche das wohl auch untermauern. Dennoch will ich hier etwas beitragen, denn trotz allem was passiert ist und auch jetzt zu Gange ist: Ich kenne den Server seit Start, ich habe hunderte Stunden in dieses Projekt investiert und hänge noch immer mit meinem Herzen hier.

Zuerst möchte ich die Distanz zwischen Team und "normalen" Spielern aufgreifen und aus meiner Sicht erklären. Zu GIGA Zeiten waren, ich würde behaupten 3/4 des Teams wirklich aktiv am Spielgeschehen beteiligt, wir waren im TS, haben Blödsinn mit den Spielern gemacht und waren Teil der Community. Dann kam der Relaunch der mit dem Wechsel zu den Rocketbeans einherging. Jeder im Team arbeitete mit voller Hingabe an diesem Relaunch und als es so weit war ging die Arbeit weiter, und weiter und weiter und... wir hatten einen enormen Zuwachs an Spielern und das brachte Arbeit ohne Ende. Man will als Teammitglied möglichst jeden Spieler glücklich machen und irgendwann kommt man auf dem Zahnfleisch daher. Stress macht anfällig für Streit und unüberlegtem Handeln und zu diesem kam es auch. Und ja, ich hatte den auch ausgelöst, denn in meinen Augen war die Arbeit nicht gut verteilt. Ich denke in dieser Anfangssituation ist im Team etwas zerbrochen.
Durch all die Arbeit hatten viele Teammitglieder auch nicht mehr die Möglichkeit, sich als Spieler zu fühlen und das geht einher mit fehlender Motivation. Man geht nicht mehr in den TS, aus Angst, dass dort noch mehr Arbeit wartet, man kapselt sich ab. Zu dieser Zeit hatte ich ohnehin relativ wenig Freizeit die nahezu vollständig in den Server geflossen ist, nicht aber in die Beziehung zu den Menschen, für die ich das ganze gemacht hatte. Hier findet sich leider auch ein Teufelskreis, der mir jeglichen Spaß geraubt hat. Und ich denke anderen damaligen Teammitgliedern und euch Spielern auch.


Nun möchte ich noch auf Bit und Matt etwas eingehen.
Der Weggang von Kopfstimme und mir beruht zum einen auf teaminterne Abläufe, ja, aber das bedeutet nicht, dass sich dort der alleinige Sündenbock finden lässt. Natürlich waren die inneren Abläufe nicht alle super und so wie ich es mir gewünscht hätte. Auch, und das wissen wohl auch alle beteiligten, bin ich mit dem ein oder anderen (ehemaligen) Teammitglied bestimmt niemals so richtig warm geworden. Das ist nunmal so und das ist überall so - in der Schule, im Studium, im Beruf. Aber hier entsteht halt auch schnell die Gefahr der Lagerbildung und dazu kam es halt auch und hält weiter an, so wie es scheint.
Kopfstimme und mir wurde aber durch ein leidiges Thema das Genick gebrochen: Die Serverwirtschaft. Ein leidiges Thema seit jeher, das aber zu dem Zeitpunkt sein absolutes Maximum erreicht hat. Ein Thema, dass uns ausgesaugt hat bis hin zu kleinen Nervenzusammenbrüchen - und das ist nicht übertrieben, es flossen Tränen, auch vor dem Team. Es wurde über Wochen hinweg versucht, etwas anständiges Aufzustellen, aber die Ansprüche überstiegen das Know-How von unserer Seite. Die Ansprüche überstiegen das, was wir als Spiel sehen. Und hier kommt Matts Aussage hinzu. Minecraft ist Minecraft. Ein Videospiel - keine Wirtschaftssimulation, keine Politik. Einfach nur Spaß, Looten und Leveln... Ok, und Häuschen bauen. Das Ziel war nie eine super tolle Wirtschaft sondern einfach nur die Möglichkeit, einfache Tauschgeschäfte zu machen.
Ich weiß nicht, wie es heute mit der Wirtschaft steht, aber ich bezweifle, dass jetzt alle zufrieden sind.

Nach diesem Tiefpunkt gingen Kopfstimme und ich in Urlaub, haben die Entwicklungen beobachtet (Kernteam, Veto für wenige Personen, Streichen der Rangbezeichnung) und haben uns dann entschieden aus diesem Urlaub nicht mehr zurück zu kehren. Auch wenn einige Punkte aus dieser Ausarbeitung durchaus gut durchdacht waren gab es viele andere Stellen, denen wir zuvor in ähnlicher Form Kontra geboten hatten. Nicht falsch verstehen. Dabei geht es gar nicht um irgendwelche Machtspielchen sondern um Dinge wie Verwirrung bei gleicher Rangbezeichnung für unterschiedliche Rechte im Spiel.


Und ja, die Community sollte hier ihre Meinung kundtun und auch das Team sollte darauf angemessen reagieren. Aber eine Streichung eines Lenkorgans halte ich für nicht richtig. Wie dieses Lenkorgan letztenendes Zusammengesetzt ist, sei dahin gestellt, aber dass jeder mitbestimmt ist Utopie. Das ist etwas, das auch in der Politik nicht funktioniert. Man wählt Repräsentanten seiner Meinung, die sitzen dann am Lenker, diskutieren und entscheiden, was passiert - und zwar nach besten Wissen und Gewissen. Bei kritischen Entscheidungen kann gerne ein Votum unter den Spielern durchgeführt werden, aber die meisten Entscheidungen müssen innerhalb einer kleinen Gruppe getroffen werden, sonst wird der Spieleserver auch aufgebläht bis er durch sein eigenes, viel zu komplexes System kollabiert.

Und noch als Abschluss: Wenn man diese Energie, die alleine in die Gedanken eurer These mal in die Politik der echten Welt fließen würden, dann hätten wir häufiger Demonstrationen in Deutschland und könnten die wichtigen Dinge des Lebens lenken und nicht so einen kleinen, popeligen Minecraftserver von dem niemand essen kann.
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RE: Ausarbeitung zum RocketMiners-Projekt - von Matt - 24.08.2016, 15:14
RE: Ausarbeitung zum RocketMiners-Projekt - von Schpammer - 27.08.2016, 15:03
RE: Ausarbeitung zum RocketMiners-Projekt - von Matt - 27.11.2016, 14:40
RE: Ausarbeitung zum RocketMiners-Projekt - von Matt - 28.11.2016, 21:28

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